Brut- und Setzzeit!

Jedes Jahr wieder herrschen rege Diskussion um das Thema Brut- und Setzzeit in Bayern und den damit verbundenen Pflichten für alle Hundebesitzer.

Da ich auch schon viele Erfahrungen diesbezüglich gemacht habe und oftmals verwirrt angesehen werde, weshalb selbst ich meinen Jagdhund in dieser Zeit an einer Schleppleine führe, widme ich diesem Thema jetzt einen Blogbeitrag um vielleicht ein paar Fragen vorab zu klären.

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Die Natur ist derzeit Kinderstube für viele Wildtiere. Feldhasen, Rehe, Fasane und Rebhühner erblicken das Licht der Welt und sind auf unsere Rücksicht angewiesen.

Auch wenn der Winter heuer hart und kalt war zeichnen sich die Frühjahrsboten deutlich ab. Daher gilt auch heuer wieder die Brut- und Setzzeit vom
                                                              1. März bis Ende Juli
         (Setzzeit des Haarwildes: 1. März – 15. Juli; Brutzeit des Federwildes: 1.April bis 15. Juli)

Auch wenn es in Bayern gesetzlich keine Anleinpflicht gib – im Übrigen auch nicht für Jagdhunde im Wald, sieht es zur Brutzeit ein bisschen anders aus. Hier sollte jeder Hundebesitzer die Verantwortung übernehmen und seinen Vierbeiner an die Leine nehmen zum Schutz der Wildtiere, die sich auf ihren Nachwuchs vorbereiten.
Verstoße hierzu können durchaus auch, je nach Bezirk, mit einem saftigen Bußgeld belegt werden.

Auch höre ich immer wieder das Argument, der Hund würde das Reh oder das Wild generell ja nicht reißen, da er scheinbar zu langsam sei. Um das Reißen des Wildes geht es primär jedoch nicht, so reicht es manchmal schon, dass ein Hund ein Junges nur berührt – der fremde Geruch irritiert die erwachsenen Tiere, lässt sie eventuell den Nachwuchs verstoßen. Vertreibt der Hund brütende Vögel, besteht wiederum die Gefahr, dass die Eier im Gelege auskühlen oder von anderen Tieren zerstört werden.

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Auch ist bekannt, dass gerade zu dieser Zeit Hunde mit einer großen Jagdpassion noch mehr in den Trieb geraten, da natürlich alles noch viel intensiver riecht als sonst schon.

Aber auch die andere Seite, die des Jägers sollte hier kurz angesprochen werden. Ich denke hier ist Rücksichtnahme auf beiden Seiten gefragt. Denn auch der Jagdpächter meint es nicht immer gleich böse, sondern will auch oftmals nur das Beste für seine Tiere.
Jedoch muss man auch bedenken, dass gerade Jagdpächter in der Brut- und Setzzeit nicht gerade erfreut sind, sofern ein Hund außer dem Einflussbereich des Besitzers ist oder sogar Wild hinterher hetzt.

Doch auch bei all dem muss man natürlich auch für die richtige Auslastung seines Hundes Sorge tragen. Daher sind für mich Schleppleinen hier die optimale Lösung. Der Hund kann sich dennoch in einem Radius relativ frei bewegen mit dem Unterschied, dass man ihn auch im Falle eines Falles unter Kontrolle und bei sich hat.
Auch wenn diese für viele ein lästiges Übel ist sollte man es positiv sehen, denn so kann man gerade in dieser Zeit vermehrt an der Erziehung oder am Antijagdtraining des Hundes trainieren 😉

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