Pfotenverband richtig anlegen

In den nächsten Wochen werdet ihr hier auf meinem Blog immer mal wieder Beiträge zum Thema „Erste Hilfe beim Hund“ lesen. Dieses Thema ist nicht nur ein sehr wichtiges für jeden Hundehalter, sondern auch eines, in welchem sich leider noch sehr wenig Hundebesitzer richtig informieren oder auskennen.

Gerade einfache Dinge allerdings, sind im Ernstfall, sofern gerade kein Tierarzt in der Nähe ist, selbst zu bewältigen.

Den Anfang meiner Reihe macht heute der Pfotenverband beim Hund. Ich glaube dieses Problem kennt jeder oder wird zumindest jeder einmal damit konfrontiert, sofern man einen Hund besitzt. Dieser tut sich weh, blutet oder hat sich gar etwas eingetreten und die Wunde muss schnell und sauber versorgt werden. Oftmals kommt es nicht selten vor, dass diese Verletzungen dann passieren, sofern gerade kein Tierarzt erreichbar ist.

Einen korrekten Pfotenverband anzulegen ist kein Hexenwerk und ich zeige euch heute, wie ihr dies ganz einfach meistern könnt.

Erste Hilfe

Für einen Pfotenverband benötigt man folgende Dinge

  • Eine Pinzette, für eventuelle Fremdkörper in der Pfote des Hundes.
  • Lauwarmes Wasser zum Reinigen der Wunde.
  • unreizenden Desinfektionsspray zum desinfizieren der Wundstelle.
  • Eine Polsterwatte, mit dieser sich die Zehen auspolstern lassen.
  • einen dünnen Mullverband oder eine dünne Mullbinde.
  • Einen selbstklebenden Verband bzw. ein selbst Klebendes Wundtape (Leukotape)

human bandage a shetland sheepdog in bathroom

Pfote Reinigen und von Fremdkörper entfernen
Als erstes reinigt man die verletzte Pfote des Hundes. Dies macht man am besten mit lauwarmen Wasser. Man wäscht mit diesem die Pfote vorsichtig ab und achtet darauf, keine eventuell feststeckenden Fremdkörper in die Wunde zu drücken.

Befindet sich ein Fremdkörper in der Pfote, wird dieser mit eine Pinzette vorsichtig heraus gezogen. Im Anschluss wird die Wunde mit einem sterilen Tupfer und einem Desinfektionsmittel behandelt. In jeder Apotheke sind Desinfektionsmittel erhältlich, diese nicht brennen, dem Hund also keine zusätzlichen Schmerzen verursachen.

human bandage a shetland sheepdog in bathroom

Pfote auspolstern
Im nächsten Schritt wird die Pfote mit Watte ausgepolstert. Dies ist wichtig, damit die Zehen des Hundes nicht aneinander reiben. Da der Hund nicht nur über die Zunge schweiß absondern, sondern auch über seine Ballen und Zehen, bestünde ansonsten die Gefahr, dass der Hund sich die Pfoten wund reibt, würde man die einzelnen Zehen nicht gut abpolstern.

Mit Wundwatte, die durch die einzelnen Zehen des Hundes geschoben wird, wird hier die komplette Pfote schön ausgepolstert. Wundwatte ist auch wieder in gut sortierten Apotheken erhältlich oder bestellbar. Spezielle Wundwatte hat den Vorteil, dass man sie in einem Stück – vergleichbar mit einer Mullbinde erhält, von diesem man sich immer einzelne kleinere Stückchen abreißen kann, welche super gut zwischen die Zehen des Hundes passen. Mit dieser tut man sich um ein vielfaches leichter, da diese eben nicht aus einzelnen Wattestückchen, sondern einem großen Stück besteht, welches man auch immer schön festhalten kann, während man das andere abgetrennte Ende zwischen die Zehen steckt.

Hat man keine Wundwatte zur Hand, trennt man sich von einem Wattekneul alternativ einfach kleine Stücke ab, diese man dann genauso verwendet. Wichtig dabei ist die Daumenzehe, welche nicht vergessen werden darf.

human bandage a shetland sheepdog in bathroom

Komplette Pfote auskleiden
Mit dem Rest der Wundwatte (welche sich ja in einem Stück befindet) wird die komplette Pfote nun einmal drum herum ausgekleidet. Dies ist wichtig, da man im Anschluss das Klebetape natürlich nicht auf die haarige Pfote des Hundes kleben kann.

Mit der einen Hand hält man so also die Pfote mit Wundwatte des Hundes, welche zwischen den Zehen steckt, und mit der anderen Hand wickelt man die Polsterung um die Pfote rum, sodass diese schön weich ausgepolstert wird. Hier ist darauf zu achten, dass man das vordere Fußwurzelgelenk auch mit einbindet, damit der Verband auch wirklich gut hält.

Über diese Wundwatte – dies ist jetzt Optional, wickel ich immer gerne noch einen normalen dünnen Verband, bevor ich den selbstklebenden darüber gebe. Wichtig hierbei ist, dass man diesen Verband immer schön von oben nach unten wickelt und die Zehen unten mit einer geführten 8 umschließt, damit dieser Verband auch wirklich gut hält.

Pfote mit selbstklebeverband verschließen
Als letztes verschließt man jetzt den Verband bzw. die Wundwatte mit dem selbstklebenden Tape Verband. Diesen wickelt man auch wieder von oben nach unten um die Pfote rum. Hier ist zu beachten, dass man diesen nur ganz locker umwickelt, damit der Hund in der Pfote keinen Blutstau bekommt und er nicht zu eng sitzt. Der Klebeverband zieht sich selbst auch noch etwas zusammen, daher lieber zu locker als zu fest wickeln.

Ihr seht also, dass ein Pfotenverband nicht allzu schwer ist anzubringen. Dieser ist aber oft von Nöten, sofern sich der Hund verletzt hat und kein Dreck mehr im Anschluss in diese Wunde kommen soll. Viele Hunde neigen auch dazu, sich die Wunde weiter aufzuschlecken, was natürlich mit einem Pfotenverband auch vermieden wird.

Bitte geht dennoch, sofern die Verletzung schlimmer war zu eurem Tierarzt und lasst diesen drauf schauen. Auch sollte dieser Verband mindestens 1x täglich gewechselt werden und die Wunde kontrolliert werden.

 

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