Was ist eigentlich Dummytraining?

Da ich mit meinem Hund das Dummytraining seit Jahren fast täglich mache, will ich euch heute diese Hundesportart etwas genauer vorstellen.

Dummytraining bietet vor allem für jagdlich motivierte Hunde eine super Auslastung und einen super Ausgleich zum täglichen Gassigang. Wer jetzt jedoch denkt, Dummytraining würde nur bedeuten, seinem Hund einen Ball etc. wegzuwerfen und sich diesen wieder bringen zu lassen, der irrt. Dummytraining ist viel mehr als das und für Hunde mitunter eine richtige Denkleistung.

Magyar Vizsla

Das Dummytraining kommt ursprünglich aus England und wurde dort für die Retriever Rassen konzipiert. Da die Leidenschaft der Retriever das Apportieren ist, begonnen Jäger damit, ihren Hunden das Apportieren beizubringen, um sie später in der Jagd einsetzen zu können. Auch außerhalb der Jagdsaison wurde fleißig mit dem Dummy trainiert, damit der Hund in der Schonzeit des Wildes eine alternative Aufgabe bekam.

Dummytraining eignet sich also nicht nur zur Ausbildung von Jagdhunden, sondern sogar hervorragend zum erfolgreichen Antijagdtraining. Der Hund lernt dabei, in unterschiedlichem Gelände die Beute zu apportieren und somit zu einem zurück zu bringen. Da die Dummyarbeit körperlich und geistig sehr anspruchsvoll ist, eignet sie sich gut um den Hund auszulasten und um seine Impuls- und Distanzkontrolle zu erlernen und zu festigen.

Jagdhund Dummytraining

Es gibt nicht nur verschiedene Dummys, sondern das Dummytraining wird auch in drei verschiedener Bereiche aufgeteilt, die sich auch von der Jagd ableiten.

Dem Markieren, dem Einweisen und der Verlorensuche.

Bei der Markierung lernt der Hund in erster Linie, sich die Fallstelle des Dummys zu merken. Hundehalter und Hund wissen also beide wo der Dummy hingeflogen ist oder ausgelegt wurde. Jetzt gilt es, sich diese Fallstelle – oder später, mehrere Fallstellen zu merken und auf das Signal des Hundehalters hin diese Dummys zu apportieren. Dies erfordert nicht nur eine gute Impulskontrolle des Hundes, sondern darüber hinaus auch noch eine gute Merkfähigkeit. Hier beginnt man in kleinen Schritten und arbeitet sich, je nach Leistung und Willen des Hundes immer weiter hoch.

Beim Einweisen werden die Dummys so ausgelegt, dass nur der Hundehalter weiß, wo sich diese befinden. Jetzt gilt es, den Hund ausschließlich mit Richtungszeichen und Signalen auf die Ferne anzuleiten, damit dieser den Dummy apportieren kann. Dies fordert enorm die Zusammenarbeit zum Menschen und steigert die Bindung und das Vertrauen.

Bei der Verlorensuche wird der Dummy von einer anderen Person ausgelegt und im Gelände so versteckt, dass weder der Hund noch der Hundehalter wissen, wo sich dieser befindet. Der Hund muss nun auf das Signal des Halters hin das Gebiet selbstständig absuchen um den Dummy zu finden. Hier sind vor allem eine gute Nasenarbeit und viel Ausdauer des Hundes gefragt.

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Man sieht also ganz deutlich, dass zur Dummyarbeit mehr gehört als nur einem Dummy nachzuhetzen und diesen zurück zu bringen. Gerade die Teamarbeit steht hier ganz vorne und das Vertrauen zum Menschen ist das A und O beim Dummytraining. Der Hund soll nicht nur lernen, auf die Anweisungen des Halters auf der Ferne zu reagieren und diese zu befolgen, sondern gleichzeitig angeleitet werden, selbständig Aufgaben zu lösen und Gebiete ganz ohne Hilfe des Halters abzusuchen.

Auch die Standruhe ist beim Dummytraining enorm wichtig, so muss der Hund ruhig und gelassen abwarten können, bis der Dummy ausgeworfen, gelegt, oder von einer anderen Person versteckt wird. Will man zu einem späteren Zeitpunkt auch sogenannte Workingtests mit seinem Hund absolvieren ist eine Schussfestigkeit Voraussetzung. Bei diesen Dummyprüfungen werden die Dummys bei der Verlorensuche von einer fremden Person ausgeworfen und beschossen.

Da im späteren Verlauf auch die Distanz um den Hund zuzurufen und ihm somit mit der Stimme zu helfen zu groß wird, sollte der Hund ebenfalls auf eine Pfeife konditioniert werden. Diese wird mit mehreren Pfiffen belegt, die für den Hund jeweils andere Kommandos bedeuten. Somit gibt es einen direkten Such Pfiff, einen Pfiff für die Flächensuche oder einen, um zum Hundehalter zurück zu laufen. Da man die Hunde, um die Verletzungsgefahr für sie zu minimieren ohne Halsband oder Geschirr ins Suchen schickt, ist ein zuverlässiger Rückruf ohnehin das A und O.

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Dummytraining eignet sich daher auch nur für Hunde, die eine große körperliche Fitness aufweisen. Unwegsames Gelände, Sprünge und teilweise schwierige Schluchten müssen vom Hund absolviert werden. Auch gehören immer mal wieder Wasserapports mit dazu. Bei alledem ist es äußerst wichtig, den Hund in keinster Weise zu überfordern, da er ansonsten schnell die Lust daran verliert.

Sofern ihr euch eine Eindruck meiner Arbeit mit meinem Hund machen wollt, schaut doch einfach einmal auf meinem YouTube Kanal vorbei. In diesem nehme ich euch immer mal wieder in das ein oder andere Training mit meinem Hund mit. Habt ihr Fragen zum Dummytraining oder wollt einen meiner Dummykurse besuchen dann meldet euch gerne jederzeit bei mir!

 

 

 

 

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