Pferd beim Fellwechsel unterstützen

Geht es euch als Pferdebesitzer auch so? Ihr putzt im Frühjahr euren Liebling und seht danach selbst aus wie ein Pferd in bester Behaarung? Dann wisst ihr, wie es mir immer geht, sofern ich zu dieser Jahreszeit mein Pferd putze.

Der Fellwechsel ist mal wieder in vollem Gange und da mein Pferd letztes Jahr leider eine Menge Probleme damit hatte, verrate ich euch heute, was ihm am besten geholfen hat und wie man sein Pferd in dieser Zeit am besten unterstützen kann.

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Oftmals beginnt der Fellwechsel beim Pferd bereits dann, wenn man diesen noch gar nicht erwartet und es noch gefühlt mitten im Winter ist. Der Stoffwechsel des Pferdes wird zu dieser Zeit kräftig angekurbelt und das Pferd verliert nicht nur Haare, sondern der Pferdekörper ist regelrecht in Aufruhr.

Der Fellwechsel heißt nicht nur, dass der geliebte Freund sein Haarkleid verliert, sondern er ist hoch anspruchsvoll für den Organismus und vor allem den Stoffwechsel des Pferdes. Um das Fell vom Haarkleid abtransportieren zu können, muss das Pferd viele Eiweiße bilden. Um diese bilden zu können, ist jede Menge Energie erforderlich. Wird jetzt der erhöhte Nahrstoffverbrauch nicht mit der normalen Rauh- und Kraftfutterration abgedeckt, kommt es zu einem Leistungsabfall des Pferdes. Auch kommt es nicht selten vor, dass das Pferd in dieser Zeit an Gewicht verliert oder anderweitige Probleme aufweist, wie Verdauungsstörungen oder gar Koliken. Verlieren daher Pferde ihre Haare nur sehr schlecht oder nur Büschelweise, ist dies ein wichtiges Warnsignal das etwas mit dem Stoffwechsel des Pferdes nicht stimmt. Dies ist oftmals bei kranken oder alten Pferden der Fall oder Pferden, die sehr übertrainiert werden. Auch kann ein Mineralstoffmangel der Grund für den schlechten Fellwechsel sein.

Wichtige Mineralien also, die während des Fellwechselst vom Pferd benötigt werden sind Zink, Kupfer, Schwefel und Seelen. Zink fördert nicht nur das Wachstum der Haarwurzeln, sondern es ist maßgeblich an der Bildung von Kreatin beteiligt und fördert somit auch die Zellteilung. Auch Kupfer, Selen, Folsäure und Biotin sind am Zellwachstum beteiligt. Fehlen diese Mineralien, wird das Immunsystem des Pferdes geschwächt. In dieser Zeit ist es also ratsam, dem Pferd Mineralfutter zuzufüttern. Übrigens, die Gabe von Mineralien im Fellwechsel beeinflusst bei „Füchsen“ und „Braunen“ sogar positiv ihre Fellfarbe.

Durch eine gute und ausgewogene Fütterung während dieser Zeit kann man dem Pferd jedoch einiges Gutes tun und ihm somit beim Fellwechsel maßgeblich unterstützen.

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So gibt es einige Nahrungszusätze, die man dem Pferd unter das tägliche Futter mischen kann, um ihm dem Fellwechsel zu erleichtern.

Bierhefe z.b. hat meinem Pferd damals richtig gut geholfen. Ich habe ihm diese immer unter sein normales Kraftfutter gemischt. Bierhefe hat eine positive Auswirkung auf das Fell und die Haut des Pferdes. Auch enthält die Bierhefe essentielle Aminosäuren und hilft somit, das Wachstum der Haare zu fördern. Ebenso enthält diese Hefe eine Menge an Biotin, Folsäure, Eisen und Zink, welche den kompletten Organismus des Pferdes stärken. Auch angehende Entzündungen im Körper übrigens, können so mit Bierhefe  super abgebaut werden. Bei der Fütterung sollte man allerdings beachten, dass die Gabe dieser Hefe zu einer Gewichtszunahme des Pferdes führen kann, da die Bierhefe die Nahrstoffverwertung ankurbelt. Bei mir war dies damals gewollt und hat auch super funktioniert, weshalb man dies unbedingt beachten sollte. Die übliche Dosis liegt bei 10g bis 20g Bierhefe pro 100kg Körpergewicht.

Auch die Gabe von Leinsamen soll super beim Fellwechsel anschlagen. Diese besitzen einen hohen Anteil an Animosäuren, Eiweißen, Selen und Ölen welche das Immunsystem steigern. Da Pferde diese Fettsäuren nicht selbst bilden können, müssen sie diese über ihre Nahrung aufnehmen, z.b. durch Leinsamen, da diese einen sehr hohen Anteil an Omega 3 Fettsäuren aufweisen. Omega-3-Fettsäuren wirken entzündungshemmend und fördern das Immunsystem. Daher empfiehlt es sich das Pferd mit einer Omega-3-Fettsäuren Ölsorte zu füttern. Das sind vor allem Leinöl und Rapsöl.
!!!Was allerdings bei der Leinsamen Fütterung unbedingt beachtet werden muss ist, dass diese von sehr guter Qualität sein müssen! Füttert man Leinsamen in minderwertiger und somit nicht lebensmitteltauglicher Qualität kann es passieren, dass diese giftige Blausäure enthalten und dürfen somit nur abgekocht gefüttert werden!!!

Auch Kieselgur ist gerade im Fellwechsel super. Kieselgur enthält viele Mineralien und verfügt über einen hohen Anteil an Silicium. Dieses Silicium ist Bestandteil von Haut und Knochen, weshalb es eine sehr gute Auswirkung auf die Haut und Haare der Pferde hat. Außerdem hilft es dabei, die Haut widerstandsfähiger zu machen. Die Kiselgur wird ins Kraftfutter gemischt und es wird empfohlen diese nicht täglich zu füttern, sondern als Kur z.b. für den Fellwechsel zu verabreichen.

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Bei allen Nahrungszusätzen ist das beste Mittel immer noch Schrubben, schrubben, schrubben. Da die abgestorbenen Hautschuppen jucken, finden Pferde das ausgiebige Putzen in der Zeit besonders angenehm. So sollten die Striegel Einheiten vor und nach der Arbeit etwas ausgedehnter ausfallen. Auch wenn man danach selbst aussieht als hätte man ein neues Haarkleid, tut es unseren Pferden doch super gut!

 

 

 

 

 

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