Heute ein Beitrag, der mir sehr am Herzen liegt, da ich immer wieder mit Situationen konfrontiert werde, die weder schön sind, noch für mich in irgendeiner Weise verständlich.
Hundemenschen, die die angebotenen Trainingsmethoden ihrer Trainer nicht hinterfragen oder gar in keiner Weise über die damit verbundenen Konsequenzen nachdenken. Immer wieder sehe ich Hundehalter, die ihre Hunde mit Rütteldosen regelrecht malträtieren, mit Leinenruck arbeiten und ihre Hunde in aller Öffentlichkeit anbrüllen, massiv maßregeln und sogar körperlich werden.
So verschieden diese Maßregelungen auch sein mögen, haben sie alle eines gleich – Hundehalter, die darauf epocht sind diese so durchzuführen, da ihr Trainer dies so angeraten hat. Auf die Frage ob sie nicht sehen würden, dass der Hund gerade Angst hätte, sie dem eigenen Hund Schmerzen zufügen würden, kommt leider immer wieder dieselbe ernüchternde Antwort „er müsste ja Respekt erlernen“, dies hätte der Trainer so gesagt.
Liebe Hundehalter – KEIN Trainer der Bedürfnisorientiert arbeitet und unter neusten Kenntnissen lehrt, wird euch anraten mit eurem Hund körperlich zu werden, euch erzählen, der Hund könnte nur mit einem Halsband und massivem Leinenruck geführt werden, da er ansonsten die Leinenführigkeit nicht erlernen wird. Niemand davon wird euch Wurfschellen in die Hand drücken zur Maßregelung und einem „Lerneffekt“ bei Hundebegegnung. Niemand davon wird euch erzählen, dass der Hund erst einmal Respekt erlenen müsste, um überhaupt eine Gehorsamkeit zeigen zu können.
Nehmt Abstand von solchen Methoden! Hinterfragt die Trainingsmethoden eurer Trainer und hört auf euer Bauchgefühl und geht, wenn euch etwas komisch vorkommt.
Kein Hund sollte während des Trainings meideverhalten oder gar Schmerzen erleben. Nein, auch nicht bei Aggressionsverhalten – im Gegenteil! Angst und Schmerzen im Training führen nicht nur zu einer unschönen Trainingssituation für den Hund, sondern machen bestehenden Probleme nicht besser!
Doch was sind „aversive Trainingsmethoden“
Unter aversiven Trainingsmethoden versteht man sämtliche Handlungen oder Hilfsmittel, die bei einem Hund Schmerz, angst oder Stress auslösen. Dazu gehören körperliche Übergriffe wie Schläge, den Hund treten oder in die Seite zwicken, den Hund mit dem sogenannten „Alpha Wurf“ auf den Boden werfen. Ebenso jegliche Anwendung von Würge- und Stachelhalsbändern. Auch das Werfen jeglicher Gegenstände zum oder vor den Hund – wie die bereits gerne verwendete Rütteldose, Schlüssel etc.
Sämtliche aversive Methoden dienen alleine dazu, den Hund einzuschüchtern, zu erschrecken und die Bindung zwischen Hund und Halter maßgeblich zu stören.
Wo werden aversive Mitteln eingesetzt?
Aversives Training oftmals dann eingesetzt, wenn dem Hund ein unerwünschtes Verhalten „abtrainiert“ werden soll. Leider werden besonders gerne Aggressionsprobleme mit aversiven Methoden „behandelt“. Aversive Methoden werden auch dann gerne eingesetzt, wenn Trainer sich selbst nicht mehr zu helfen wissen. Leider ist es immer noch so, dass diese Mittel als schnelle Lösung verkauft werden, nur weil der Trainer keine andere Lösung sieht, sein Fachwissen nicht ausreicht…
Was richten aversive Trainingsmethoden am Hund an?
Methoden, die nicht gut für den Hund sind, haben leider eines vorweg gleich – sie funktionieren zu Anfang bei
bestimmten Hunden erst mal relativ gut. Diese Hunde sind zu Anfang natürlich von der Vorgehensweise seines Halters oder Trainers erschrocken, bestürzt und unterlassen kurzzeitig sogar das unerwünschte Verhalten. Dies ist leider eine Tatsache, weshalb viele Leute von diesen Methoden beeindruckt sind und immer wieder zu diesen greifen.
Jedoch hat der Hund bei diesen Methoden meist gar nicht einmal verstanden, weshalb er diese Maßregelung
erhalten hat, hat auch kein Alternativverhalten erlernen dürfen, welches er stattdessen zu zeigen hat, um somit einen Ausweg für sich erlernen konnte.
Auch wird die Bindung zum Hund- Halter Team natürlich nachhaltig gestört. Hat ein Hund beispielsweise vor etwas Angst, versteht er natürlich nicht, weshalb er auch noch Schmerzen von seinem eigenen Halter, der Bezugsperson hinzugefügt bekommt, wenn es ihm eh schon nicht wohl in der Situation ist.
Was passiert stattdessen?
Der Hund bringt die Strafe der aversiven Methode nicht mit der direkten Reaktion, sondern direkt mit dem
auslösenden Reiz in Verbindung. Bedeutet, dass der Reiz in Zukunft noch schlimmer vom Hund verbucht
wird, als er sowieso schon ist. Hat ein Hund also beispielsweise Angst vor Menschen, zeigt hier also
Abwehrverhalten und wird mit aversiven Mitteln daran gehindert, verbindet er, dass der Mensch gleich doppelt
so „gefährlich“ ist also zuvor bereits. bereits zuvor.
Aversive Methoden also sind in keiner Weise das Mittel der Wahl – egal um welch Problemverhalten es sich handelt. Hinterfragt also die Methoden eures Trainers und geht, wenn euch euer Bauchgefühl sagt, dass hier etwas nicht stimmt. Jeder Hundehalter sollte mit seinem Hund ein Team sein, welches miteinander und nicht gegeneinander arbeitet!

